Die Symptome der Wechseljahre - was sich im Körper einer Frau verändert

Die Wechseljahre stellen einen wichtigen und unausweichlichen Übergang im Leben jeder Frau dar. Diese Lebensphase ist gekennzeichnet durch den natürlichen Rückgang der Hormonproduktion, insbesondere von Östrogen und Progesteron. Die Umstellung des Hormonhaushalts kann zu vielfältigen körperlichen und seelischen Veränderungen führen, die sich von Frau zu Frau unterschiedlich äußern können.

Untersuchungen zeigen, dass viele Beschwerden, die Frauen im Alter begleiten, in engem Zusammenhang mit den Wechseljahren stehen.

Um dir einen Überblick über die häufigsten Symptome der Wechseljahre zu geben, haben wir eine umfassende Liste der häufigsten Anzeichen der Wechseljahre zusammengestellt. In dieser Liste erfährst du, welche Veränderungen du vielleicht schon an dir bemerkt hast, die auf die hormonellen Schwankungen in dieser Zeit zurückzuführen sind.

Die TOP 10 der Wechseljahresbeschwerden:

Diese Symptome zählen zu den am häufigsten erlebten Beschwerden in den Wechseljahren:

1. Hitzewallungen: Plötzliche Hitzewallungen, oft begleitet von Schweißausbrüchen, die Gesicht, Hals und Oberkörper betreffen, werden durch Hormonschwankungen verursacht, die das Temperaturzentrum im Gehirn aus dem Gleichgewicht bringen. Sie sind weit verbreitet und treten bei bis zu 75-80% der Frauen in den Wechseljahren auf.

2. Nächtliche Schweißausbrüche: Intensive nächtliche Schweißausbrüche, die den Schlaf stören, entstehen durch wechselnde Hormonspiegel, die die Temperaturregulation des Körpers beeinflussen. Die Folgen sind häufig Schlafstörungen und Müdigkeit.

3. Unregelmäßige Menstruationszyklen: Zyklusschwankungen, stärkere oder schwächere Blutungen und unregelmäßige Abstände sind häufig auf den sinkenden Östrogen- und Progesteronspiegel zurückzuführen, der den Zyklus unberechenbarer macht. Unregelmäßige Monatsblutungen sind ein typisches erstes Anzeichen der Wechseljahre.

4. Scheidentrockenheit (vaginale Trockenheit): Der Verlust an Feuchtigkeit und Elastizität der Scheidenwand, der oft mit Trockenheitsgefühlen und Schmerzen einhergeht, wird durch den Rückgang des Östrogens verursacht, das die Scheidenschleimhaut normalerweise geschmeidig hält. Scheidentrockenheit führt häufig zu Beschwerden wie Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

5. Schlafstörungen: Viele Frauen kämpfen mit Ein- und Durchschlafstörungen, die durch hormonelle Veränderungen und nächtliche Hitzewallungen verstärkt werden und den Schlafrhythmus stören.

6. Stimmungsschwankungen: Vor allem in Form von Reizbarkeit, Nervosität und Traurigkeit. Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit sind häufig auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die die Neurotransmitter beeinflussen und das emotionale Gleichgewicht stören.

7. Ängste und depressive Verstimmungen: Eine erhöhte Anfälligkeit für Ängste und Nervosität ist eine häufige Begleiterscheinung der hormonellen Veränderungen, die das Nervensystem anfälliger für Stress machen. Hormonelle Veränderungen beeinflussen die Neurotransmitter, was sich negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirkt.

8. Libidoverlust: Durch hormonelle Schwankungen und Begleiterscheinungen wie Müdigkeit und Scheidentrockenheit kann das sexuelle Verlangen nachlassen. Häufig wird das Lustempfinden durch hormonelle Veränderungen und vaginale Beschwerden zusätzlich vermindert.

9. Gelenk- und Muskelschmerzen: Schmerzen und Steifheit in den Gelenken sind eine Folge des sinkenden Östrogenspiegels, der die Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht und die Gelenke anfälliger für Beschwerden macht. Diese spezifischen Gelenk- und Muskelschmerzen werden durch den Östrogenmangel begünstigt und betreffen häufig Hüften, Hände und Knie.

10. Gewichtszunahme und Veränderung der Fettverteilung: Die hormonell bedingte Abnahme des Stoffwechsels und die Veränderung der Fettverteilung führen häufig zu einer Gewichtszunahme, vor allem im Bauchbereich.

Diese Top 10 decken die häufigsten Symptome ab, die etwa 60-80% aller Frauen betreffen. Es gibt jedoch eine Vielzahl weiterer Symptome, die zwar seltener auftreten, aber dennoch belastend sein können.

TOP 11-20 der Wechseljahresbeschwerden

Weitere häufige, aber weniger verbreitete Symptome

11. Haarausfall: Da Östrogen das Haarwachstum fördert, führt der Rückgang dieses Hormons häufig dazu, dass das Haar dünner und brüchiger wird und vermehrt ausfällt.

12. Hautveränderungen: Die Haut wird trockener und verliert an Elastizität, da der sinkende Hormonspiegel die Kollagenproduktion verringert und den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt beeinflusst.

13. Kälte- und Hitzeempfindlichkeit: Frauen in den Wechseljahren frieren oft schneller, da die Hormonschwankungen die Regulierung der Körpertemperatur erschweren.

14. Blasenschwäche und häufige Harnwegsinfekte: Durch Gewebeveränderungen im Beckenbereich. Die dünner werdende Scheidenschleimhaut und der Hormonabfall machen die Blase anfälliger für Infektionen, da die natürliche Barrierefunktion geschwächt ist.

15. Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen: Der Östrogenmangel beeinflusst die für Gedächtnis und Konzentration zuständigen Hirnregionen, weshalb Frauen in dieser Phase häufig unter „Hirnnebel“ oder Vergesslichkeit leiden.

16. Kopfschmerzen und Migräne: Verstärkte Kopfschmerzen und Migräne werden durch hormonelle Schwankungen ausgelöst, insbesondere wenn der Östrogenspiegel stark schwankt. Dieses Symptom tritt vor allem in der Perimenopause auf, wenn die Hormonspiegel stark schwanken.

17. Magen-Darm-Beschwerden: Hormonschwankungen wirken sich auch auf den Verdauungstrakt aus. Verdauungsprobleme wie Blähungen, Verstopfung und Durchfall können die Folge sein und die Darmfunktion beeinträchtigen.

18. Empfindliche Brüste: Spannungsgefühle in den Brüsten entstehen durch die Hormonschwankungen, die die Brustdrüsen beeinflussen und empfindlicher machen. Dieses Symptom tritt häufiger zu Beginn der Wechseljahre auf.

19. Allergien und Hautreaktionen: Frauen in den Wechseljahren können stärker auf Allergene reagieren, da der Hormonabfall das Immunsystem beeinflusst und empfindlicher macht.

20. Herzrasen und Kreislaufprobleme: Schwindel und Kreislaufschwankungen sind häufige Symptome, da hormonelle Veränderungen den Blutdruck beeinflussen können.


TOP 21 – 34 der Wechseljahresbeschwerden

Seltenere, aber mögliche Symptome

Diese Symptome sind weniger verbreitet, werden jedoch von einigen Frauen während der Wechseljahre berichtet:

21. trockene Augen und trockener Mund: die durch den Hormonmangel verminderte Sekretion der Schleimhäute führt zu trockenen Augen und trockenem Mund.

22. Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinns: Geschmacks- und Geruchsempfinden können sich durch hormonelle Veränderungen verändern, so dass manche Speisen oder Gerüche ungewohnt erscheinen.

23. Zahnempfindlichkeit und Zahnfleischprobleme: Hormonveränderungen können das Zahnfleisch empfindlicher und anfälliger für Entzündungen machen, was zu vermehrten Zahnproblemen führen kann.

24. Osteoporose und Knochenschwund: Östrogen ist wichtig für die Knochendichte; eine Abnahme dieses Hormons erhöht das Risiko für Osteoporose und führt zu brüchigeren Knochen.

25. vermehrter Haarwuchs im Gesicht: Ein Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen führt häufig zu vermehrtem Haarwuchs an Stellen wie Kinn und Oberlippe.

26. Veränderung des Körpergeruchs: Durch die hormonelle Umstellung verändert sich auch die Zusammensetzung des Schweißes, was zu einer Veränderung des Körpergeruchs führen kann.

27. Hautausschläge und erhöhte Hautempfindlichkeit: Sinkende Östrogenspiegel können die Haut empfindlicher machen, da Östrogen eine Rolle bei der Kollagenproduktion und der Feuchtigkeitsregulierung spielt. Dadurch kann die Haut trockener, dünner und anfälliger für Reizungen oder Ausschläge werden, die viele Frauen als unangenehme und plötzlich auftretende Hautreaktionen wahrnehmen.

28. Schwächegefühl und Zittern: Manchmal kommt es zu Zittern oder Muskelzuckungen, da der sinkende Östrogenspiegel die Muskelsteuerung beeinträchtigen kann.

29. Schwellungen, insbesondere an Händen und Füßen: Hormonelle Veränderungen können dazu führen, dass der Körper vermehrt Wasser einlagert, was häufig zu Schwellungen an den Extremitäten führt. Dieser Effekt wird oft als unangenehm empfunden und ist auf ein Ungleichgewicht im Wasserhaushalt zurückzuführen, das in den Wechseljahren verstärkt auftreten kann.

30. Rückenschmerzen durch abnehmende Knochendichte: Der Östrogenabfall in den Wechseljahren trägt zum Knochenschwund (Osteoporose) bei, da Östrogen für den Erhalt der Knochendichte wichtig ist. Wenn die Knochendichte abnimmt, werden die Knochen anfälliger für Mikrofrakturen und Belastungsschmerzen, was sich vor allem in Rückenschmerzen äußern kann.

31. Unregelmäßiger Herzschlag oder Herzrasen: Viele Frauen verspüren Herzrasen oder einen unregelmäßigen Puls, da sich der sinkende Hormonspiegel auch auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann.

32. Gereiztheit und schnelles Schwitzen ohne äußeren Anlass: Stimmungsschwankungen und plötzliche Hitzewallungen sind eine typische Folge der Hormonschwankungen, die in den Wechseljahren häufig auftreten. Diese hormonellen Veränderungen können die Stressreaktionen des Körpers verstärken und führen häufig zu Reizbarkeit und scheinbar grundlosem Schwitzen.

33. Schwindel und Benommenheit: Der Hormonabfall kann den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel beeinflussen, was sich in Schwindel und Benommenheit äußern kann. Diese Symptome treten oft plötzlich auf und können das Gleichgewicht und die Orientierung beeinträchtigen.

34. Vermehrte Ohrgeräusche oder Tinnitus: Manche Frauen berichten während der Wechseljahre über vermehrte Ohrgeräusche wie Summen, Pfeifen oder Klingeln (Tinnitus). Dieses Symptom kann auf Hormonschwankungen zurückzuführen sein, die das Nervensystem beeinflussen und möglicherweise die Durchblutung der Ohren verändern. Obwohl Ohrgeräusche oft harmlos sind, können sie das Wohlbefinden beeinträchtigen und zu Konzentrationsstörungen oder erhöhter Stressanfälligkeit führen.

Die Wechseljahre können also mehr als 30 verschiedene Symptome hervorrufen, von denen etwa 10 bis 15 als besonders häufig und intensiv gelten. Andere Symptome treten seltener auf, können aber ebenfalls die Lebensqualität beeinträchtigen.

Die Wechseljahre bringen eine Vielzahl von Symptomen mit sich, die von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein können. Manche Frauen spüren nur wenige und leichte Beschwerden, während andere mit einem breiten Spektrum von Symptomen zu kämpfen haben. Gerade deshalb ist es so wichtig, auf das eigene Körpergefühl zu hören und Veränderungen bewusst wahrzunehmen. Wer sich genau beobachtet und achtsam mit sich umgeht, kann besser auf die Bedürfnisse seines Körpers reagieren und gezielt nach Möglichkeiten suchen, Beschwerden zu lindern.

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Umbruchs - mit liebevoller und achtsamer Selbstfürsorge können wir diesen Übergang aktiv gestalten und für unser Wohlbefinden sorgen.

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